“Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.”
[Henry Ford]
Mit jeder personellen Veränderung, durchläuft ein Team immer wieder, mehr oder weniger intensiv, die fünf Phasen der Gruppendynamik.
Um die Herausforderungen leichter und effizienter zu lösen bieten wir Beratung und Trainings zur empathischen Begleitung von Gruppenprozessen an.
Hier lernen und erproben die Teilnehmer, wie sie mit Hilfe von Gewaltfreier Kommunikation und anderer bewährter Methoden, die Teamsituation leichter einschätzen können, um Maßnahmen zu entwickeln, welche das Team erfolgreich unterstützen, eine performante Arbeitsweise zu entwickeln.
In unserem Leben sind wir Teil vieler unterschiedlicher Gruppen. Sei es Familie, Freundeskreis, Sportverein, Team-Kollegen, Abteilungen, bis hin als Teil eines Unternehmens.
Alle Gruppen sind denselben Prinzipien der Gruppendynamik unterworfen und durchlaufen diese in unterschiedlichen Ausprägungen.
Gerade für Menschen, die mit Gruppenleitung zu tun haben, ist es daher sinnvoll, die Dynamiken in einer Gruppe zu erkennen und hilfreiche Interventionen anzubieten, die dazu beitragen, dass eine Gruppe leichter in den Zustand der Arbeitsfähigkeit gelangt.
Dabei ist zu beachten, dass es nicht möglich ist, eine Phase zu überspringen. Werden bestimmte Phasen unterdrückt oder ignoriert, werden sie zu einem anderen Zeitpunkt wieder aufkommen. Aus diesem Grunde ist ratsam, die gruppendynamischen Phasen gezielt zu begleiten und zu fördern.
Mit Hilfe der Gewaltfreien Kommunikation kann die Dynamik auf Gefühls- und Bedürfnisbasis analysiert werden und hilfreiche Strategien können leichter gefunden werden.
Jede Gruppe durchläuft während ihres Bestehens mindestens 5 Phasen.
In der Forming- bzw. Gründungsphase lernen sich die Gruppenmitglieder kennen.
Die Storming- bzw. Disputphase wird gekenntzeichnet vom Ringen um den eigenen Platz in der Gruppe.
Während der Norming- bzw. Vertragsphase werden Regeln ausgehandelt, wie die Gruppenmitglieder miteinander umgehen möchten.
In der Performing – bzw. Arbeitsphase wird eine Gruppe handlungs- bzw. arbeitsfähig und kann ihre gemeinsamen Ziele umsetzen.
Die Orientierungsphase wird durch Neuorientierung und Reflektion gekenntzeichnet. Manche Gruppen lösen sich danach auf. Andere treten wieder in veränderter Form erneut in die Stormingphase über, um die Veränderungen aus der Reflexion erneut in die Gruppe zu integrieren.
In der Forming- bzw. Gründungsphase kommen einige Menschen zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu verwirklichen. Das kann Zusammenkommen in einem Sportverein, zu einem Workshop oder Training sein, das kann eine Zusammensetzung eines Teams sein, das über einen längeren Zeitraum zusammenarbeiten soll.
In dieser Phase sind die Menschen meist noch sehr zurückhaltend. Oftmals treten Gefühle auf wie Unsicherheit, eine gewisse Aufregung und auch Neugier zu dem, was die neue Situation mit sich bringen wird.
Die Menschen denken darüber nach, wer die anderen sind. Wie können wir uns Kennenlernen? Wie gehen wir miteinander um? Die neuen Gruppenmitglieder sehnen sich nach Information, um sich schneller in der neuen Situation zurechtzufinden.
Schwierig für eine neue Gruppe ist es daher, wenn nicht ausreichend Informationen zur Verfügung stehen. Außerdem ist es in dieser Phase noch sehr schwer, mit Konflikten umzugehen.
Unterstützende Interventionen sind in dieser Phase, umfangreiche Informationen anzubieten. Es ist hilfreich, das Kennenlernen zu erleichtern und Akzeptanz zu zeigen.
Nach dem Kennenlernen versuchen die Gruppenmitglieder ihre Individualität in die Gruppe einzubringen. Dies führt oft zu Spannungen. Die Menschen brauchen Toleranz, Verständnis und Wertschätzung. Sie möchten einen für sich geeigneten Platz in der neuen Gruppe.
In dieser Phase fühlen sich die Menschen oftmals genervt, besorgt, sie sind manchmal angespannt und gereizt und gelegentlich auch frustriert.
Zentrale Fragen sind „Was unterscheidet uns?“ „Worauf lege ich wert?“ „Wofür setze ich mich ein“ und „Wer bin ich im Gegensatz zu dir?“
Schwierigkeiten in dieser Zeit können entstehen, wenn die Unterschiede verleugnet werden, weil die Angst vor einem Verlust der Zugehörigkeit besteht. Vorgeschobene Harmonie und das Unterdrücken von anstehenden Konflikten können ebenso zu Blockaden führen.
Um diese, oft anstrengende Zeit, erfolgreich zu begleiten, ist es oftmals hilfreich die bestehende Unterschiede zu würdigen. Konfliktsignale sollten aufgenommen und thematisiert werden. Bei eskalierenden Konflikten hilft Moderation oder auch Mediation.
Werden die ersten Gruppenregeln gefunden, entsteht oftmals eine Aufbruchsstimmung. Manche Menschen sind erleichtert oder ernüchtert. Manche sind hoffnungsvoll und sind ungeduldig, dass es jetzt weiter gehen kann.
Die Menschen brauchen jetzt Verlässlichkeit und Verbindlichkeit.
Sie sehnen sich nach einer gemeinsamen Ausrichtung, Zuversicht und beginnender Effizienz.
Jetzt geht es vorrangig um Fragen wie „Wie wollen wir zusammenarbeiten?“ und „Worauf können wir uns einigen?“
Behindernd in dieser Phase wirken sich verhärtende Positionen aus, die aus Angst vor dem Verlust der eigenen Individualität entstehen können. Mitglieder mit ausgeprägtem Dominanzstreben können die Gruppenentwicklung bremsen. Vorschnelle Lösungen führen oftmals zu neuen Problemen, genauso wie endloses Feilschen um Übereinkünfte.
Ausreichende Zeit und Sorgfalt beim Einigungsprozess kann in dieser Phase hilfreich sein. Klarheit zu schaffen und eine Vereinbarung, wie künftige Entscheidungen in der Gruppe getroffen werden sollen, können wirksame Unterstützung sein.
Zu guter Letzt ist es jetzt sinnvoll, zu überprüfen, ob diese Phase jetzt tatsächlich beendet ist.
Nun ist die Gruppe arbeitsfähig.
Die Gruppenmitglieder erleben jetzt Sinn in dem, was sie tun. Sie möchten ihren Beitrag leisten, erleben jetzt Effizienz und haben Spaß bei dem, was sie tun.
Sie fühlen sich möglicher Weise begeistert, erfüllt, freuen sich und sind voller Energie.
Die wichtigste Frage ist nun „Was ist jetzt zu tun?“
Neue Schwierigkeiten können durch Störungen von außen entstehen. Blockaden durch Versagensängste behindern die Arbeitsfähigkeit genauso wie häufiges Unterbrechen durch kritisches Feedback. Übertriebener Aktionismus ohne Reflexion und das Verleugnen von anstehenden Veränderungen können sich als hinderlich erweisen.
Wichtigste Unterstützung einer arbeitsfähigen Gruppe liegt in der Ermutigung des Einzelnen und dem Schutz der Gruppe vor Störungen von außen.
„Wenn du so bleiben möchtest wie du bist, dann musst du dich ständig verändern.“
Um auf Dauer effizient arbeiten zu können, braucht es regelmäßige Reflexion und Anpassung.
Gruppen brauchen Feedback, Austausch und müssen Lernen, um mit den Veränderungen umzugehen.
Die Gruppenmitglieder sind in dieser Phase oftmals erschüttert über den vermeintlichen Verlust des freudvollen Beitragens. Vielleicht sind sie auch auf Grund neuer Erkenntnisse hoffnungsvoll und neugierig.
Fragen wie „Wie geht es uns?“ „Was haben wir erreicht?“ „Sind wir auf dem richtigen Weg?“ und „Wie geht es weiter?“ treiben die Gruppenmitglieder um.
Schwierigkeiten können entstehen, wenn diese Zeit der Reflexion vermieden wird oder mit zu großer Hast durchgeführt wird.
Sie können die Gruppe unterstützen, indem sie den Sinn und die Bedeutung von Reflexion erläutern. Fördern Sie Rituale und bieten Sie den Raum für regelmäßigen Erfahrungsaustausch.
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