Konsens ist im Arbeitsumfeld überhaupt nicht möglich

In einer Welt, die von ständigem Wandel und steigendem Druck geprägt ist, stehen wir und unsere Teams täglich vor der Herausforderung, nachhaltige und effektive Entscheidungen zu treffen. Doch oft erleben wir, dass der Versuch, Konsens zu erreichen, diese Aufgabe noch schwieriger macht.

Vor einigen Jahren arbeitete ich in einem Startup, das vor einer wichtigen strategischen Entscheidung  zur Einführung eines neuen Produkts stand. Welche Funktionen sollten in die erste Version aufgenommen werden? Das Team entschied sich für einen demokratischen Konsensprozess, um alle Ideen und Bedenken einzubeziehen. Doch trotz intensiver und leidenschaftlicher Diskussionen endeten mehrere Meetings ohne klare Entscheidung.

Der Versuch, alle Stimmen gleichwertig zu berücksichtigen, führte zu endlosen Argumenten und Kompromissen, die das Produkt zu einem Flickenteppich machten, den niemand wirklich wollte. Wochen vergingen ohne Fortschritt, und das Team war erschöpft und frustriert. Das Ergebnis war ein mittelmäßiges Produkt, das die Nutzer nicht überzeugte.

Was ist Konsens?

Konsens bedeutet, dass alle Mitglieder einer Gruppe einer Entscheidung zustimmen. Es erfordert oft umfangreiche Diskussionen und Verhandlungen, um sicherzustellen, dass alle Meinungen gehört werden und jeder mit der Entscheidung einverstanden ist. In der Theorie klingt das ideal – jeder fühlt sich einbezogen und respektiert.

Herausforderung mit Konsens

Die Realität zeigt jedoch, dass Konsens oft schwer zu erreichen ist und nicht immer die besten Ergebnisse liefert. Der Prozess kann langwierig und zermürbend sein. Entscheidungen, die im Konsens getroffen werden, neigen dazu, Kompromisse zu sein, die die ursprünglichen Ziele und Visionen verwässern. Dies kann zu einer geringeren Effektivität und mangelnden Innovation führen. Zudem kann der Versuch, alle zufriedenzustellen, dazu führen, dass wichtige Aspekte übersehen werden und die Entscheidung am Ende niemandem wirklich dient.

Gewaltfreie Entscheidungen

Eine Alternative zum Konsens ist die Methode der Gewaltfreien Kommunikation (GFK), entwickelt von Marshall Rosenberg. GFK bietet einen Rahmen, in dem Entscheidungen getroffen werden können, die die Bedürfnisse aller berücksichtigen, ohne dass ein vollständiger Konsens erforderlich ist.

 

Gewaltfreie Kommunikation konzentriert sich auf vier Hauptkomponenten:

1. Beobachtung: Objektiv beschreiben, was geschieht, ohne zu urteilen.

2. Gefühle: Ausdrücken, wie wir uns fühlen, ohne andere zu beschuldigen.

3. Bedürfnisse: Klar benennen, was wir brauchen.

4. Bitten: Konkrete und umsetzbare Bitten formulieren.

 

Diese Methode hilft, die wichtigsten Bedürfnisse von Kunden und Teams zu erkennen und eine klare, zielgerichtete Strategie zu entwickeln, ohne dass ein vollständiger Konsens erforderlich wird. Dies führt zu schnelleren und effektiveren Entscheidungen und erhöht die Wahrscheinlichkeit für den Erfolg, weil nicht die Einigung im Vordergrund steht, sondern die Strategien, mit denen die Bedürfnisse von Kunden und Team erfüllt werden.

In der heutigen dynamischen Arbeitswelt ist es unerlässlich, neue Wege zu finden, um nachhaltige und effektive Entscheidungen zu treffen. Gewaltfreie Kommunikation bietet eine mächtige Alternative zum Konsens, die auf Empathie, Verständnis und klarer Kommunikation basiert.

 

Mit dem GFK-Movement könnt ihr die Gewaltfreie Kommunikation lernen und vertiefen, damit sie im Alltag nachhaltig zur Verfügung steht.
Lasst uns bedürfnisorientierte Entscheidungen treffen, die Widerstände und Kompromisse auflösen und die bestmögliche Strategie für gemeinsamen Erfolg ermöglichen.

Lasst uns eine Arbeitsumgebung schaffen, in der alle Stimmen gehört werden und dennoch effektiv gehandelt wird. https://gfk-movement.de

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